Vakuumfluktuation heißt das Zauberwort.
Es macht “flusch“ und schon entfaltet sich (entsteht) ein Universum.
Keines gleicht dem anderen. Unseres ist bekanntlich dreidimensional, mit
einer Zeitachse. Ebenso wahrscheinlich ist, das unser Universum mehr als
drei Dimensionen hat, wir aber nur drei wahrnehmen können (mit dieser
These hätten wir doch ein schönes Versteck für die Dunkle
Materie gefunden). Es kommen einige Naturgesetze hinzu. Wie andere Universen
aussehen, können wir nicht beobachten, vor allem aber uns nicht vorstellen.
Es gibt sicher viele dem unseren ähnliche. Es gibt sicher einige,
in denen sich Strukturen entwickeln können, die die Wunder der Schöpfung
in unserem Universum blass aussehen lassen.
Schließlich ist unser Universum ziemlich lebensfeindlich, was
die uns bekannte biologische Lebensform betrifft. Und es ist auch arm an
spektakulären Wundern. Es bringt lediglich unterschiedliche Formen
hervor. Erst wenn eine dieser Formen hinreichend stabil ist, kann diese
zu einer neuen Plattform werden, die nun ihrerseits neue Strukturen hervorbringen
kann. Diversikation ist Prinzip, es entstehen keine Kopien, wenn man von
sogenannten Zwillingsformationen absieht.
Beobachtung: Strukturen, Formen können nicht gezielt hervorgebracht
werden.
Stufe 1:
Nach den Geburtswehen unseres Universums bestand dies überwiegend
(74%) aus Wasserstoff, dazu ein Heliumanteil von 24% und etwas Schmutz.
Die Materie ballte sich aufgrund der Wirkung der Schwerkraft zu Sternen,
diese bildeten Ansammlungen unterschiedlichster Form. Die bekanntesten
sind Kugelsternhaufen und Spiralgalaxien. Auch hier gilt wieder das Prinzip
der Diversifikation, es können keine Formen gezielt hervorgebracht
werden, sie entstehen durch die Wirkung der Schwerkraft in Wechselwirkung
mit der Zentrifugalkraft. . Weitere Formenvielfalt entsteht durch Wechselwirkungen
der enstandenen Sternformationen, z.B. bei einer Durchdringung zweier Galaxien.
Stufe 2:
Die entstandenen Sterne verbrennen den Wasserstoff zu Helium und zu
weiteren schweren Elementen bis zum Eisen, weitere Elemente enstehen bei
der darauf folgenden Explosion des ausgebrannten Sternes. Bei sehr großen
Sternen passiert das bereits nach einigen Millionen Jahren. Dabei werden
die entstandenen Elemente über große Bereiche verteilt. Nun
müssen wir warten, bis in dem Bereich, in dem bereits genügend
schwere Elemente vorhanden sind, ein wesentlich kleinerer Stern entsteht
(oder bereits entstanden ist) , denn nur die kleineren Sterne haben eine
Brenndauer von mehreren Milliarden Jahren. Übrigens stammt das gesamte
Material unseres Sonnensystems von einer Supernova, also von einer Sternexlosion.
Stufe 3:
Um die Sterne bilden sich Planeten, die wiederum von Monden umkreist
werden können. Die Planeten unterscheiden sich in der Größe,
Beschaffenheit, Atmosphäre, Umlaufbahn, Achsenneigung und Drehgeschwindigkeit.
Leben in der uns bekanten Form erfordert gewisse Voraussetzungen in allen
genannten Punkten. Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch andere Sterne
von erdähnliche Planeten umkreist werden. Aber es gibt noch ein Problem:
Galaxien sind Sternentstehungsgebiete, in denen immer wieder Suvernovae
stattfinden, deren Strahlungsemission jedes Leben wieder vernichten würde.
Somit dürfte, könnte es uns gar nicht geben. Oder erst viel später,
wenn unser Universum alt und kalt geworden ist, der Wasserstoffvorrat weitgehend
aufgebraucht ist und die meisten großen, kurzlebigen Sterne ausgebrannt
sind. Daher noch einmal: Unser Universum ist lebensfeindlich!
Warum gibt es uns dann? Weil wir Glück gehabt haben. Unsere Sonne
liegt im Randbereich eines Spiralarmes, also fast außerhalb eines
Sternentstehungsgebietes. Und sie hat genau den Abstand (Radius) vom Zentrum
der Galaxie, der weder eine höhere noch eine niedere Umlaufgeschwindigkeit
gegenüber den massereicheren Spiralarmen ermöglicht. Wir bleiben
daher außerhalb, bzw. im Randbereich der Sternentstehungsgebiete.
Muss also ein Stern nur weit genug von Sternenstehungsgebieten existieren?
Das hat auch seine Probleme, denn wo keine Supernovae stattfinden, gibt
es auch keine schweren Elemente für die Entwicklung des Lebens. Damit
werden wir wohl doch zu einer Seltenheit in einem lebensfeindlichen Universum
(oder zu einer Frühzündung) und es fällt immer schwerer,
uns als Ziel einer Schöpfung zu betrachten. Schließlich haben
sich die Einzeller lange Zeit gegenseitig aufgefressen, ehe sie zufällig,
vermutlich wegen eines Kopierfehlers im Erbgut, einen anderen weiterführenden
Weg gefunden hatten. Vergessen wir nicht das Magnetfeld und die viel später
entstandene Ozonschicht, zwei Schutzschilde im lebensfeindlichen Universum,
ohne die hochentwickeltes Leben auf der Erde nicht möglich wäre.
Ob wir wirklich die durch unseren Mond verursachten Gezeiten gebraucht
haben, um das Leben aus dem Wasser zu locken, mag offen bleiben. Aber nach
einem (göttlichen) Plan sieht das alles nicht aus. Denn die biologische
Evolution kam immer wieder mal zum Stillstand, bis durch zufällige
Ereignisse eine Weiterentwicklung ermöglicht wurde. Typische Ereignisse
sind Mutationen oder Naturkatastrophen. Die Saurier haben uns die Bühne
nicht freiwillig überlassen.
Viele kommen aufgrund solcher Betrachtungen zu einem ganz anderen Schluss,
sie geben auf, das Gehirn verweigert sich: “Na also, habe ich doch schon
immer gesagt: Eigentlich unmöglich, da muss doch einer dran gedreht
haben!“
Dann bliebe nur noch die Frage zu diskutieren, ob, wenn die Bedingungen
stimmen, der weitere Weg zwangsläufig zu intelligentem Leben, Bewusstsein
führen muss. Geht man davon aus, dass der letzte Entwicklugsschub
unseres Gehirns erfolgte, damit unsere Vorfahren sich in der größer
gewordenen Gruppe Vorteile verschaffen konnten, so wird doch schlagartig
das Verhalten vieler Politiker und Manager transparent: Seilschaften und
Korruption in den Amtsstuben gehören zum System. Weiter unten heißt
es schon immer: Gelegenheit macht Diebe. Lügen, täuschen, schleimen,
plündern ... zum eigenen Vorteil, das können nicht nur wir. In
Rudeln lebende höhere Säugetiere haben diese Fähigkeiten
auch entwickelt, der Mensch hat sie perfektioniert. Und wenn Kanzler Schröder
in Zusammenhang mit Hartz IV von einer Mitnahmementalität in der Bevölkerung
spricht, so hat er nur vergessen zu erwähnen, dass vor allem die Abgeordneten
der Parlamente sich ganz ungeniert beim Steuerzahler bedienen.
Die Entwicklung von Strategien zur Vorteilsnahme forderte das Gehirn
erheblich mehr als die erfolgreiche Jagd.
Die sogenannte Kriminelle Energie entspringt einer natürlichen
Veranlagung, daher hat der Mensch vor allem in diesem Bereich Leistungen
erbracht. Es fällt ihm vor allem leichter, als sein Gehirn mit anderen
komplexen, abstrakten Denkvorgängen (für die es nicht entwickelt
wurde) zu belasten. Zum Beispiel sich mit den modernen Naturwissenschaften
zu beschäftigen. Dagegen streubt sich der Denkapparat, (Wer ohne
Frömmigkeit will leben, muss grosser Mühe sich ergeben.
) weil er einen hohen Energie (Sauerstoff)- Verbrauch,
der nicht dem Vorteil im Kampf ums Dasein dient, zu verhindern sucht. Es
fällt nur denen leicht, die sich bezüglich dieser Eigenschaften
auf der passenden Seite der Normalverteilung wiederfinden. Aber genetisch
durchsetzen konnte sich diese Veranlagung nicht, weil es keine Garantie
für mehr Nachkommen bietet.
Diese Deutung menschlichen Verhaltens ist gewöhnungsbedürftig,
wird nicht viele Freunde finden, entspricht aber den Beobachtungen weit
mehr als andere Perspektiven.
Und mit diesen Eigenschaften ausgestattet, die ja in den Gruppen des
Jägers und Sammlers auf ihre Art funktionierten, keiner bleibt letztlich
auf der Strecke, wird der Mensch seit einigen Tausend Jahren mit dem Leben
in großen Gesellschaften konfrontiert, auf das er überhaupt
nicht vorbereitet wurde.
Ein Beispiel: Ein Lastwagen kippt um, verliert seine Ladung.
Schon sind sie alle da. Wo? Nicht in Absurdistan, sondern auf unseren Straßen.
Wer? Keine marodierenden Fremdländer, sondern Mitglieder unserer Gesellschaft.
Die Wohnung meiner Eltern wurde im Jahre 1945 auch nicht von marodierenden
Soldaten geplündert, sondern von den Nachbarn. Den Schrank mit den
Spuren eines gewaltsamen Aufbruchs kann noch besichtigt werden.
These:
Wir sind ein evolutionärer Unfall. Unser Verstand wurde nicht
für edle Aufgaben entwickelt, er ist lediglich auch dazu in der Lage.
Das, was wir bedeutungsvoll als Seele, Geist und Bewußtsein bezeichnen,
ist lediglich die Summe aller Gehirnfunktionen (Ernst Haeckel, 1834-1919).
Fazit:
Die Erde ist ein ziemlich seltener Fall im lebensfeindlichen Universum.
Der vernunftbegabte Mensch auch.
Nach Plan und Ziel im Universum sieht das nicht aus. Aber freuen wir
uns doch trotzdem über die vorübergehende, besondere Organisation
der Materie in unserem Körper, der uns die Durchreise ermöglicht.
Suchen wir uns eine angenehme Reisegesellschaft und vergessen wir nicht,
den uns mitgegebenen Rechner so intensiv wie möglich auf dieser Reise
zu nutzen.
Zum Vergleich:
Das Zahlenlotto ist kein edles System, das die Produktion von Millionären
zum Ziel hat, es lässt dies lediglich zu. Ziel des Systems ist die
Geldbeschaffung. Wer nicht gewinnt, hält dies für ziemlich unmöglich,
wer dabei ist, hält sich möglicherweise für auserwählt,
das Ereignis für vorherbestimmt.
Die Vorstellung, dass die Befähigung zu komplexen Denkvorgängen
sich einerseits zwangsläufig ergibt, aber andererseits keineswegs
zu edlen Verhaltensweisen führt, der Mensch also nicht grundsätzlich
edel, hilfreich und gut ist, kann als weitere Kränkung der Menschheit
verstanden werden. Denn auch eine zu beobachtende Hilfsbereitschaft im
sozialen Umfeld entspringt nur dem Wunsch nach Anerkennung, also einer
herausragenden (vorteilhaften) Position in der Gruppe.
Die andere Seite: Das Sozialverhalten in der Kleingruppe, der
Familie oder in einer Zweierbeziehung. Hier ist das Verhalten eher auf
das Wohl der Gemeinschaft ausgerichtet, man ist auf einander angewiesen.
Dieses Verhalten kommt auch bei guten Freundschaften zum Tragen. Hier kann
der Mensch sich von einer besseren oder besten Seite zeigen.
Denn es gilt auch: Jeder Mensch ist ein wunderbares Wesen, wenn
man ihm Gelegenheit gibt, dies zu zeigen.